Farbexplosionen beim Holi Festival Hannover
FOTO: V.Lubbe |
Aus dem Archiv
Viele in weiß gekleidete Menschen bahnten sich am 15. September 2012
ihren Weg auf das Gelände des Spassbads Mellendorf. Unabhängig von
Alter und Herkunft soll an diesem Tag Toleranz gefeiert werden.Farbfontänen zu jeder vollen Stunde,
durchgehende Electro-Beats und die Suche nach dem körpereigenen Chakra.
Was auf den ersten Blick ziemlich esoterisch klingen mag, ist auf den
zweiten Blick nur die westliche Adaption eines indischen
Frühlingsfestes. Während das Fest in Indien bis zu zehn Tagen
dauern kann, feiert man es hier in abgewandelter Form an einem Tag.
Der Weg zum Open-Air Festival wäre nicht schwer zu finden gewesen. Toleranz gegenüber seinen Mitmenschen. Von den weißen T-Shirts ist
am Ende dann doch nichts mehr zu sehen und eine Art „Einheitsbrei“
entsteht durch das anfangs sehr farbenfrohe, kräftige Holi Pulver.
Genau dieser „Einheitsbrei“ ist die Visualisierung der Toleranz
des Holi Festivals.
FOTO: V.Lubbe |
Als magischer Moment darf auf dem
Festival der Countdown bezeichnet werden. Wenn der Countdown beginnt,
kommen alle Besucher zur Bühne zusammen. Bei „null“ wird das
Pulver in die Höhe geworfen und für mehrere Sekunden ist es schwer
durch die Nebelschwabe über einem durchzuschauen. (Auch das Atmen
fällt schwer). Schlaue Festivalgänger und Wiederholungstäter haben
sich von Atemmasken bis zum Ganzkörperschutzanzug, wie man ihn von
der Spurensicherung kennt, das wichtigste mitgenommen.
Neben Gleichheit und Toleranz sollte
man aber das Prinzip des Festivals nicht außer Acht lassen. Die
westliche Adaption ist sehr kommerziell ausgelegt. Damit der gemeine
Besucher sich nicht bei ortsansässigen Händlern bereichern kann,
wurde ein einmaliger Einlass verhängt. Die „günstigen“ Preise
lassen auch eher zu wünschen übrig und für ein Bier 0,33L für 4
Euro mit Pfand ist das schon ziemlich happig. Weiterhin kann das Holi
Pulver auf dem Gelände für 2 Euro pro Tüte oder 10 Euro pro fünf
Tüten mit einer Pappverpackung erstanden werden. Die Tüten bleiben
dann anschließend auf dem kompletten Gelände liegen und nicht
sofort entsorgt.
FOTO: V.Lubbe |
Nach so einem Festivaltag bleibt einem
dennoch nur die Farbfröhlichkeit im Kopf. Ein Glück ist die Farbe
wasserlöslich und bleibt nicht in den Klamotten.
Weiterhin für Toleranz zu streben ist
ein gutes Ziel. Aber nur so lange, wie auch Gleichheit an erster
Stelle steht und nicht Kommerz!
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