Jakes Frauen - Theater Im OP
Wer kennt sie nicht, diese Menschen, die immer nur arbeiten und darüber hinaus ihr soziales Umfeld mehr und mehr zu vergessen scheinen? Zu diesen Personen gehört auch Jake aus Neil Simons Komödie „Jakes Frauen“, welche vergangenen Dienstagabend unter der Regie von Klaus-Ingo Pißowotzki Premiere hatte im Theater im OP (ThOP) in Göttingen. So ist auch Jake, ein bis dahin relativ erfolgreicher Schriftsteller, ständig nur an seinem Schreibtisch zu finden – bis sich seine Gedankenwelt und die Frauen darin anfangen selbstständig zu machen.
In einer sehr humorvollen, zum Teil aber auch nachdenklich stimmenden Darbietung überzeugten die Darsteller in ihren sehr unterschiedlichen Rollen.
Tiefergehende Botschaft wird vermittelt
Bei all dem Humor und der vielen Situationskomik, die beim Publikum sehr gut ankamen, wird dennoch auch eine tiefergehende Botschaft vermittelt. Denn indem sich der Protagonist immer weiter in seine Arbeit und seine Gedankenwelt wirft, erfährt der Zuschauer auch, wie dieser dadurch vereinsamt und mit dem Alltag nicht mehr klarkommt. Zu viel Arbeit schadet den sozialen Kontakten und einem selbst. Deswegen ist es wichtig, auch mal abschalten und Vergangenes hinter sich lassen zu können, um die Realität nicht zu verpassen und die Beziehung zu Familie und Freunden aufrechtzuerhalten. So wird durch die Komödie wohl auch ein wenig Gesellschaftskritik geübt, da gerade in der heutigen Zeit Karriere und Beruf oft vornean gestellt werden und auch Burnout ein bekannter Begriff geworden ist.
Jake (gespielt
von Martin Liebetruth) verbringt die meiste Zeit in seinem dreimal
drei Meter großen Arbeitsbereich. Dieser kleine Raum sei für ihn
jedoch die Welt, sein Universum: „Da spiele ich nicht Gott, da bin
ich Gott.“ Wenn er arbeitet und sich in seiner Gedankenwelt
befindet, hat er die Kontrolle. In der Realität dagegen scheint er
diese zunehmend zu verlieren. Nicht nur seine Schwester Caren macht
ihm Vorwürfe, weil er so viel arbeitet. Auch seine jetzige Ehefrau
Maggie stellt fest, dass die Ehe sich verändert hat und schlägt
eine halbjährige Trennung vor. „Von all den imaginären Gesprächen
die ich täglich führe, muss ausgerechnet das hier real sein“,
bemerkt Jake sarkastisch und sucht durch eben diese Gespräche in
seiner Fantasie zugleich wieder Zuneigung und Rat von ihm
nahestehenden Frauen.
Realität und Fantasie verschwimmen
Die Zuschauer lernen dabei neben Maggie und der impulsiven Caren auch seine fürsorgliche Tochter Molly kennen, seine für ihn immer noch sehr gegenwärtige verstorbene Ehefrau Judie, seine Analytikerin Edith oder seine Geliebte Sheila. Er selbst legt ihnen in seinen Gedanken die Worte in den Mund, sucht jedoch zugleich Unterstützung, Zuspruch und Hilfe bei ihnen und so verbringt er mehr Zeit in seiner Gedankenwelt als in der Realität. Immer wieder wird er dabei letztlich von sich selbst erinnert: „Hey Jake, die Worte sind aus deinem Gehirn!“
Teilweise kommen die Frauen aus Jakes Leben auch mal in der Gegenwart vor, doch die meisten Gespräche oder Situationen spielen sich in seiner Fantasie ab. Dies gerät aber außer Kontrolle und bald schon verschwimmen für ihn Realität und Fantasie sowie Erinnerungen aus der Vergangenheit mit Situationen aus der Gegenwart, sodass er nicht mehr unterscheiden kann, was real ist und was nicht.
Traurigkeit, Einsamkeit und Verwirrung
Die Gedanken Jakes und vor allem die imaginären Gespräche mit seinen Frauen sind von Sarkasmus und Humor geprägt, was für viele Lacher gesorgt hat und dem langen Stück eine gewisse Lebendigkeit verleiht. Jedoch wird auch die Traurigkeit vermittelt, die der Protagonist in seiner zunehmenden Einsamkeit und Verwirrung empfindet. So ist das Stück auch für den Zuschauer, der einen Einblick in Jakes Gefühls- und Gedankenwelt erhält, ein echtes Gefühlskarussell.
großer Unterhaltungswert
Realität und Fantasie verschwimmen
Die Zuschauer lernen dabei neben Maggie und der impulsiven Caren auch seine fürsorgliche Tochter Molly kennen, seine für ihn immer noch sehr gegenwärtige verstorbene Ehefrau Judie, seine Analytikerin Edith oder seine Geliebte Sheila. Er selbst legt ihnen in seinen Gedanken die Worte in den Mund, sucht jedoch zugleich Unterstützung, Zuspruch und Hilfe bei ihnen und so verbringt er mehr Zeit in seiner Gedankenwelt als in der Realität. Immer wieder wird er dabei letztlich von sich selbst erinnert: „Hey Jake, die Worte sind aus deinem Gehirn!“
Teilweise kommen die Frauen aus Jakes Leben auch mal in der Gegenwart vor, doch die meisten Gespräche oder Situationen spielen sich in seiner Fantasie ab. Dies gerät aber außer Kontrolle und bald schon verschwimmen für ihn Realität und Fantasie sowie Erinnerungen aus der Vergangenheit mit Situationen aus der Gegenwart, sodass er nicht mehr unterscheiden kann, was real ist und was nicht.
Traurigkeit, Einsamkeit und Verwirrung
Die Gedanken Jakes und vor allem die imaginären Gespräche mit seinen Frauen sind von Sarkasmus und Humor geprägt, was für viele Lacher gesorgt hat und dem langen Stück eine gewisse Lebendigkeit verleiht. Jedoch wird auch die Traurigkeit vermittelt, die der Protagonist in seiner zunehmenden Einsamkeit und Verwirrung empfindet. So ist das Stück auch für den Zuschauer, der einen Einblick in Jakes Gefühls- und Gedankenwelt erhält, ein echtes Gefühlskarussell.
großer Unterhaltungswert
Obwohl das Stück mit 135 Minuten sehr
lang ist – und man aufmerksam sein muss, um den Überblick zwischen
Jakes Gedankenwelt und seiner Realität behalten zu können – kommt
gerade durch die vielen amüsanten Dialoge keine Langeweile auf. Die
Rollen der sehr unterschiedlichen Charaktere und gerade auch Jake,
der auf der Bühne eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt,
werden überzeugend verkörpert.
Somit gab es von dem recht kleinen Publikum am Ende einen langen Applaus für eine gelungene Performance mit großem Unterhaltungswert.
Somit gab es von dem recht kleinen Publikum am Ende einen langen Applaus für eine gelungene Performance mit großem Unterhaltungswert.